Ein zentraler Aspekt von Ganci Partners ist es, den Mitgliedern unseres Netzwerks eine Plattform zu bieten, sich untereinander und branchenübergreifend zu vernetzen und in Dialog zu treten. Um diese verbindende Rolle in der Wirtschaft auszufüllen, organisieren wir an all unseren Standorten regelmässig Events.
Für die Premiere unseres «Board-Dinner» in Bern durften wir 20 Verwaltungs- und Stiftungsräte im Hotel Schweizerhof in Bern begrüssen. Sie kamen in den Genuss, dem Vortrag von Frau Marta Kwiatkowski beizuwohnen. Frau Kwiatkowski ist Verwaltungsratspräsidentin von Bernmobil und Verwaltungsrätin bei der Migros Aare. Zudem ist sie als Zukunftsforscherin und stv. Leiterin des Think Thank beim Gottlieb Duttweiler Institut (GDI) tätig. Als ältester Think Tank der Schweiz untersucht das GDI Megatrends sowie deren Gegentrends und entwickelt Zukunftsszenarien.
Thema des Abends war «Das Ende des Konsums – Oder wie wir morgen konsumieren».
Die Präsentation war aufschlussreich, inspirierend und regte des Öfteren zum Nachdenken und gar Staunen an. Frau Kwiatkowski verstand es vorzüglich, einen Spannungsbogen aufzubauen, die Balance zwischen akademischen und praxisbezogenen Darstellungen zu finden sowie zielgruppengerecht Schwerpunkte zu setzen.
So startete die Präsentation mit der Frage: «Warum konsumieren wir?» Es ging dabei um den Einfluss des Konsums auf die eigene Identität, wo er hilft, Wahrnehmungs- und Aspirationslücken zu schliessen, um das Selbstbild, oder unser Bild, welches wir in der Gesellschaft haben, zu verbessern. Der Konsum verändert sich mit der Zeit. Einerseits bezogen auf die Einzelperson, andererseits kann man auch bei Gesellschaften von verschiedenen Phasen sprechen; bei älteren Personen oder auch in Ländern mit hohem Wohlstand, weicht leistungs- und statusorientierter Konsum dem Genuss, der Musse und der Erinnerung: Weniger ist Mehr.
Heute, so zeigt Frau Kwiatkowski auf, sind die Menschen codiert. Sie werden durch digitale Geräte wie Smartphones, Fitnesstracker oder andere smarte Assistenten gemessen, sind vernetzt mit der eigenen Umgebung und eingebunden in die globale Kommunikation. Diese digitale Revolution ermöglicht Vorhersagen, eine bessere Ressourcenallokation sowie leichteren Zugang zu einem grösseren Angebot.
Was sind nun die Szenarien für den zukünftigen Konsum? Interagieren wir mit künstlichen Intelligenzen? Entscheidet ein Algorithmus über unseren Konsum und wann ersetzt das virtuelle das reale Erlebnis? Das neue Normal ist immateriell, immersiv, datengetrieben. An diesem Punkt macht Frau Kwiatkowski auf die entscheidende Weichenstellung für die Zukunft aufmerksam. Die Entscheidung zwischen dem Szenario «The winner takes it all», bei welchem unsere Daten von grossen Plattformen analysiert und zu immer grösseren Profiten gemacht werden, und dem Szenario «Swarm Learning», bei dem wir unsere Daten für dezentral organisierte, anonymisierte Auswertungen bewusst zur Verfügung stellen, sodass die Vorzüge des kollektiven Lernens genutzt werden können, jedoch nicht in einem Oligopol von ein paar wenigen Technologiekonzernen erfolgen.
Wir danken Marta Kwiatkowski herzlich für dieses äusserst inspirierende Referat und unseren Gästen für ihr Interesse und ihr Vertrauen.