Gewisse Wörter sind genau definiert, haben aber darüber hinaus eine negative Konnotation. Elite ist eines davon. Definiert wird Elite im Duden als «Auslese der Besten; Führungsschicht». Viele denken dabei jedoch, als Gegenstück zum Egalitarismus, auch an (ungerechtfertigte) Privilegien, (missbräuchliche) Macht und (unbegründete) Arroganz. Die Elite bilden somit Köpfe, die aus der Masse herausragen, was in unserer Kultur nicht unbedingt gern gesehen wird. Bei unserer Tätigkeit des Executive Search hingegen schätzen wir herausragende Köpfe. Sie sind sozusagen unsere Existenzberechtigung. Wir haben den Auftrag, Kandidatinnen und Kandidaten zu identifizieren, anzusprechen und für ein Gespräch mit unseren Firmenkunden zu gewinnen. Diese sind auf der Suche und bereit, den Preis zu zahlen, damit sie die Elite einstellen können: die Elite eines Berufes, einer Funktion, der akademischen Welt, einer Fachrichtung. Alles andere zählt nicht, nur dies: Man will die Besten, was vollkommen verständlich ist. Wer wünscht sich nicht den renommiertesten Augenarzt für seine nächste Konsultation, die Italienischlehrerin mit überragenden pädagogischen Kompetenzen und zufriedenen Kursabsolventen oder die Finanzberaterin mit Renditen über der Benchmark. In diesem Sinne sind wir alle elitär, ob wir es zugeben oder nicht.
Abgesehen von der Suche nach einer Perle für unser eigenes Wohlbefinden oder unseren Arbeitgeber sind wir wahrscheinlich auch einfach etwas neidisch auf gewisse Eliten: Wer hat nicht schon davon geträumt, mit einer Goldmedaille um den Hals zuoberst auf dem Siegertreppchen zu stehen, zu einem Wohltätigkeitsevent mit unerschwinglichen Eintrittspreisen eingeladen zu sein oder auch nur, sich das neuste Traumauto oder Ferien im Luxushotel leisten zu können.
Elitismus kann uns auch anspornen, einen Schritt nach vorn zu wagen, uns zu verbessern oder, wenn das Ziel unerreichbar ist, zu träumen, was heutzutage bereits eine Leistung an sich und begrüssenswert sein kann. Beweise dafür sind die Zahl der Follower einer sehr speziellen Form der Elite in sozialen Netzwerken oder die erstaunlich stabilen Verkaufszahlen von People-Magazinen, die wie ein Relikt aus dem letzten Jahrhundert wirken.
Wenn wir Sie mit unseren Argumenten noch nicht überzeugt haben, dann denken Sie über sich selbst nach. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Sie auf einem Gebiet zur Elite gehören, auch wenn es vielleicht nur eine kleine Nische oder nur wenigen bekannt ist: Sport, ein spezielles Hobby, ungewöhnliche Erfahrungen. Sogar wenn Sie wie die Humanisten vergangener Jahrhunderte über viele Bereiche ein wenig Bescheid wissen, gehören Sie zu einer Minderheit. Dieses Gefühl, einzigartig zu sein, ist die Grundlage für unser Gefühl, lebendig und Mensch zu sein. Es ist wichtig für unseren Stolz und ein erfülltes Dasein.
Hören wir also auf, die Elite pauschal zu torpedieren. Freuen wir uns doch stattdessen lieber über unsere Zugehörigkeit zu diesem offenen Kreis.