Stellen Sie sich vor, Sie müssten sich in einem Bewerbungsgespräch als ein Tier präsentieren? Welches käme Ihnen ganz spontan in den Sinn? Wären Sie ein Bär, mit all seinen Vor- und Nachteilen, gross, kräftig, brummig, honigliebend, aber auch ein wenig träge?
Oder doch eher ein Wolf, welcher am liebsten im Rudel unterwegs ist und innerhalb eines Teams eine klare Hierarchie bevorzugt?
Ein Gepard, der nicht nur athletisch, schön, schnell und zielsicher ist, innert Sekunden von Null auf Hundert beschleunigen kann, die Höchstgeschwindigkeit jedoch nur für kurze Zeit aufrechtzuerhalten vermag. Oder entscheiden Sie sich etwa für den Pinguin?
Wir sind uns sicher, ein Pinguin wird nicht Ihre erste Wahl sein, denn was strahlt dieser Kleine im Smoking aus, ohne Taille und ohne Knie, der sich auf dem Land eher unbeholfen fortbewegt?
Drehen wir jetzt das Ganze um und stellen uns den Pinguin in einem anderen Umfeld, nämlich im Wasser, vor. Plötzlich sehen wir einen flinken, schnellen Schwimmer, als Jäger im Team sehr gut performt, gut getarnt und anpassungsfähig ist.
Wir sollten uns auch in der Berufswelt vermehrt fragen, welches die wahren Stärken eines Mitarbeitenden sind und wo wir diese am besten einsetzen können. Unser Pinguin kann jeden Tag 100 Meter-Sprints trainieren, wird aber nie nur annähernd an einen Usain Bolt herankommen. Im Wasser jedoch ist unser Freund fast unschlagbar.
Daher empfiehlt es sich, das Umfeld aber auch die eigenen Fähigkeiten genau zu analysieren.
Sinngemäss verhält es sich in den zahlreichen Gesprächen, die in Rekrutierungsverfahren geführt werden. Die eigenen Fähigkeiten zu beschreiben, ohne dabei das Umfeld und die Anforderungen zu berücksichtigen, führt am Ziel der Übung vorbei. Parameter wie Herausforderungen und Chancen der Funktion, die Entwicklungsrichtung der Firma oder auch die Frage nach dem eigenen Bestreben sind zentrale Indikatoren bei der Frage, welches Profil reüssieren wird.
Sollten Sie sich also das nächste Mal fühlen, wie ein Pinguin an Land, betrachten Sie Ihre Innen- und Aussenwelt und wagen Sie den Kopfsprung ins Wasser.
