Neben unserer Haupttätigkeit, der Rekrutierung von Führungskräften, liegt uns bei Ganci Partners auch eine andere Rolle in der lokalen Gemeinschaft am Herzen: Wir möchten Begegnungen und den Austausch zwischen Persönlichkeiten aus unserem Netzwerk fördern.
In diesem Sinne freuten wir uns auf das «VRP – Dinner» im Lausanne Palace vom 17. Juni 2021. Als Referentin für den Abend konnten wir Frau Karin Perraudin gewinnen, Verwaltungsratspräsidentin der Groupe Mutuel, die zum Thema «Unternehmensführung im Wandel» sprach. Unsere 20 Gäste, alles Verwaltungsräte und Verwaltungsrätinnen, schätzten diesen Abend, sowohl den inhaltlich bereichernden Beitrag als auch die herzliche, angenehme Atmosphäre an einem der allerersten gesellschaftlichen Anlässe nach einem Jahr Covid.
Mit 28 Jahren jüngste und damals erste Frau im Verwaltungsrat der BCV, Mitglied des Walliser Parlaments von 2001 bis 2009, aktuell Verwaltungsrätin des Internationalen Flughafens Genf und des Landwirtschafts- und Lebensmittelkonzerns Fenaco… Der CV von Karin Perraudin beeindruckt. Sie erzählte sehr herzlich, authentisch und mit Leidenschaft von ihren Erfahrungen als VR-Präsidentin des drittgrössten Schweizer Krankenversicherers.
Als Karin Perraudin im Herbst 2014 zur Präsidentin ernannt wurde, hatte die Groupe Mutuel eine FINMA-Untersuchung und zwei Jahre mit internen Audits hinter sich. Der Verwaltungsrat war gerade vollständig ausgewechselt worden, die Generaldirektion hingegen war seit über 15 Jahren in ihrer Funktion tätig. Dieses Wissensgefälle im Anschluss an eine Krisenzeit war ebenso eine Herausforderung wie die Dynamik im Verwaltungsrat, dessen Mitglieder sich noch nicht kannten. Karin Perraudin erarbeitete deshalb eine Roadmap zur Stärkung der Prozesse und der Organisation sowie der Generaldirektion und der Finanzen der Gruppe. Nach der Bewältigung dieser ersten Phase, die sich auf die internen Herausforderungen konzentrierte, war es an der Zeit, auch die externen Herausforderungen einer Welt im Wandel in Angriff zu nehmen.
Karin Perraudin stellte in ihrem Beitrag die Frage, ob sie grundsätzlich anders führt als ein Mann. Sie ist zum Schluss gekommen, dass eine Frau ihre Kompetenz wohl doppelt so klar unter Beweis stellen und noch dossierfester sein muss als ein Mann, damit sie überzeugen und Vertrauen gewinnen kann. Doch was ihre Präsidentschaft grundlegend prägt, ist nicht ihr Geschlecht, sondern es sind die Werte, die sie in die Gruppe eingebracht hat: Arbeit und Engagement, Loyalität und Integrität. In der heutigen Welt, die sich rasant wandelt, sind nach Karin Perraudin ein feinerer Führungsstil und ein intensiverer Rhythmus gefragt. Wichtig ist, einen kompetenten Verwaltungsrat aufzubauen, der sich nicht scheut, die Präsidentin herauszufordern und der stets die langfristigen Ziele des Unternehmens im Auge behält. Gleichzeitig gilt es, im VR eine Kultur zu verankern, der ihn dazu bewegt, nicht nur die Risiken zu reduzieren, sondern auch Chancen zu ergreifen.